Konzert - The Breeders
"Check-check-check … Ah-oooh, ah-oooh" – auch 31 Jahre nach "Cannonball" sind die legendären Indie-Rocker um Kim Deal live noch immer ein Spektakel.
Wer die Breeders aufgrund des eingangs genannten 1993er Überraschungserfolgs als vermeintliches One-Hit-Wonder abtut und links liegen lässt, bringt sich um eines der größten Vergnügen, die die Welt des Indie-Rock zu bieten hat. Denn live ist das Quartett aus Dayton, Ohio, ein übersprudelnder Quell von Charisma, Spielfreude und natürlich tollen Songs – wenn deren Gesamtzahl auch überschaubar ist. Ganze fünf Alben in 35 Jahren zeugen nicht gerade von Fließbandarbeitsmentalität, aber hier zählt eben Qualität mehr als Quantität.
Und das Programm, das die vier auf die Bühne bringen, lässt nichts vermissen: In den roten Faden aus "Last Splash"-Hits flechten sie ausgewählte Songs der anderen Alben und hier und da auch eine spannende Cover-Version ein. So kann es durchaus sein, dass Besucher:innen eines Breeders-Konzerts eine Interpretation von Amon Düül IIs "Archangel’s Thundebird", der Beatles‘ "Happiness Is A Warm Gun" oder des Pixies-Evergreens "Gigantic" kredenzt bekommen; Letzterer natürlich von der Originalstimme gesungen. Kleiner Trivia-Bonus zum Datum des Berlin-Konzerts: Wir dürfen gespannt sein, welche Neckereien die Deal-Schwestern Kim und Kelley ihrer britischen Bassistin Josephine Wiggs heute Abend angedeihen lassen – findet die Show doch ausgerechnet am US-amerikanischen Unabhängigkeitsfeiertag statt …