Kommentar von Harald Welzer - Übergänge von Sprache zur Tat sind so fließend, wie die von digitaler Hetze in analoge Gewalt
Der Angriff auf den sächsischen SPD-Spitzenkandidaten für die Europawahl, Matthias Ecke, hat Entsetzen ausgelöst. Der 41-Jährige war in Dresden von Unbekannten zusammengeschlagen worden, als er Wahlplakate aufhängen wollte. Bundesinnenminister Faeser spricht von einer neuen Dimension antidemokratischer Gewalt. Es ist nicht der erste Angriff auf Politiker*innen in der jüngsten Vergangenheit. Woher kommt der Hass, der jetzt in Gewalt umschlägt? Harald Welzer meint: "Die Übergänge von der Sprache zur Tat sind genauso fließend, wie die von der digitalen Hetze in die analoge Gewalt".
Harald Welzer ist Soziologe, Sozialpsychologe und Publizist.
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